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Tagebuchblatt 26. September 2020

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Für diese Formel (Heisenbergsche Unschärferelation) erhielt Werner Heisenberg 1927 mit 31 Jahren den Nobelpreis für Physik. Sie besagt, dass der Betrachter durch das Betrachten das Betrachtete beeinflusst. Man kann demgemäß nicht behaupten, ob sich eine Sache so verhält, wie man sie sieht bzw. misst.
Was ich beim künstlerischen Prozess erlebe ist, dass eine Idee im Geist stark werden muss, bevor sie reif für ihre Umsetzung ist, sich in Materie umwandeln lässt um sichtbar zu werden. Zum Beispiel in einem Text oder einem Bild. Bei diesem Verdichtungsprozess muss der Geist so präzise werden, dass er seine Idee auf den Millimeter bzw. auf den Bruchteil einer Sekunde festlegen kann. Materie ist dann ein Ergebnis von Verdichtung und Strukturierung geistiger Impulse. Die Umkehr dieses Verhältnisses (der Körper ist stärker als der Geist) kann nur dadurch herbei geführt werden, indem der Geist selbst diesen Positionswechsel herbeiführt. Materie kann den Geist nicht zwingen, sich ihm unterzuordnen. Das scheint zwar immer wieder so, aber eben nur, wenn ich diesen Positionswechsel in der Rangordnung bereits akzeptiert habe. (Prinzip Ahnensog).
Vom Geist, das heißt von meinen Gedanken, werden meine Gefühle bestimmt. Mein Geist bestimmt mein Schicksal. Aus meinen Gedanken werden Worte und diese werden zu Handlungen. Handlungen wiederum werden zu Gewohnheiten. Diese bilden meinen Charakter, der zu meinem Schicksal wird. In der Hierarchie des Daseins geht alles vom Geist aus. Alles, was umgekehrt verläuft, ist in Unordnung. Diese Unordnung kommt sehr schnell zustande, wenn in einer Weltanschauung Materie grundsätzlich stärker ist als der Geist.

Vielen Menschen macht diese Haltung Angst, weil sie die Prinzipien vermissen, die verlangen, an einem Plan festzuhalten. Solche Prinzipien vertritt das Ego. Auf diesem sturen Weg gleiten wir in den geistigen Untergang und unter die Herrschaft der Materie.
Wenn ich nun sehe, dass bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts von den Quantenphysikern die Vorherrschaft des Geistigen über die Materie nicht nur geahnt sondern bewiesen wurde, ist es unglaublich, dass unser Ego 100 Jahre später, heute im 21. Jahrhundert, einem digitalen Zeitalter, immer weiter an der Herrschaft des Stofflichen festhält.
Welche unfassbar starrsinnige Manie des Egos. Welche Besessenheit, die bereit ist, andere und sich selbst dafür zu opfern, gar umzubringen!

Mit einfachen Worten: es liegt also ohne Weiteres in meiner Macht, mich endgültig vom Ahnensog abzuwenden, ihn als Machtinstrument der Kirche zu entlarven und ihn als Hirngespinst abzustreifen. Ich lasse ihn gern bei den Angsthasen, die eine gute Führung von herrschsüchtigen Seelen akzeptieren und lieber untergehen als dass sie sich zur Freiheit entscheiden.

Über unseren Geist, materiell ausgedrückt über unser Gehirn, kann gesagt werden: Seine erste Aufgabe ist es, seine Wirklichkeit zu erschaffen. Diese Fähigkeit des Geistes, materiell erfahrbare Wirklichkeit zu erschaffen, ist die Grundlage geistiger Heilung überhaupt.

Ich ändere heute meine Plan und dies kostet mich ein Lächeln.
Wie wunderbar. Ich bin frei.
Auf meiner Entscheidung ruht alle Erlösung  [EKiW, ÜB. Lekt. 238]


[Im Fließtext zitiere bzw. orientiere ich mich an Clemens Kuby, Unterwegs in die nächste Dimension, S. 72 ff, S. 259]