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Die Drei

Die Drei

Am Straßenrand auf einem Stuhl
ein Freund aus alten Zeiten.
Müde und traurig sein stummer Blick.
Auf dem Gehweg bewegungslos verharrend.
Wie die Haltung ist auch seine Kleidung, bedeutungslos.
Graugrüne Farblosigkeit ohne Kontrast.
Stumme Hoffnungslosigkeit,
scheinbar ohne jede Vorstellung
von einem Leben in Zuversicht.
Er ist nicht alt, ein Mann der mittleren Jahre.
Gestus und Habitus in sprachloser Ruhe.

Auf der anderen Straßenseite ein reifer, eleganter Mann.
Er trägt ein schönes Kind auf seinen Armen.
Da erblickt er seinen alten Freund.
Der schaut ein wenig auf, als er die beiden sieht.
Es ergreift die Drei eine tiefe Stille,
welche durch keinerlei Worte gebrochen werden will.

Nun dreht sich das Kind mit einer öffnenden Armbewegung.
Der optimistische Mann überquert die Straße
und die beiden gehen auf den Freund zu.
Das Kleinkind bewegt sich in heller Zuneigung.
Ein leichtes Tuch fällt ein wenig von der puren Nacktheit.
Der Beschützer lässt es gern gewähren.

Das goldene Kind berührt den Traurigen
und entlockt ihm ein leises Lächeln.
Der Mann legt dem Freund eine Hand auf dessen Schulter.
Vorsichtig in der Berührung, zärtlich, tröstend.
Ein Licht der Liebe strahlt über der Szene.