Mnemosyne, 6. Februar 2022
Unter einer bleiernen Haube aus endgültiger Identifizierung mit dem eigenen Körper treiben wir in die engen Maschen aus Angst, Selbstmitleid, Unterwürfigkeit, Selbstkasteiung und Hass.
In meinem Atelier entsteht auf einer Bearbeitung der Leinwand mit Erde und braunem Pigment eine Kreide/Kohle-Zeichnung einer an der Wand lehnenden, locker sitzenden Frau.
Sie entwickelt sich in einigen Schichten zu Mnemosyne.
Die Mutter der Musen als eine Odaliske, die das Wunder der Stille in die Welt hinein gebiert,
proklamiert Vergebung und verkündet, dem Himmel nicht zu entweichen, der doch da ist,
–in jedem von uns.
Sie ermahnt uns, die Voraussetzung für den inneren Frieden nicht zu vergessen:
“ Ich bin kein Körper, Ich bin frei.“
Ich bin frei.
Ich höre die Stimme, die Gott mir gab,
und ihr allein gehorcht mein Geist.
Mit diesen Gedanken lassen wir den Ruf der Freiheit rund um die Welt erschallen.
(EKIW-Üb 199)