Buch

Ahnensog

Ahnensog / a woman’s notes

Taschenbuch, 424 Seiten, farbig illustriert
Größe: 21,5x 2,5x 13,7cm
Verlag: Books on Demand. Auflage 1, Dez.2013
ISBN: 9 783732 292028

Hier wird das eigene Leben niedergeschrieben, ungeschminkt und wahrhaftig, tief schürfend, aber auch amüsant. Es ist keine reine Autobiografie, eher könnte man von autobiografischen Reflexionen sprechen. Die Autorin wirft Schlaglichter auf ihr Leben als Frau, indem sie erinnernd erzählt und dies zugleich betrachtend umkreist. So entsteht ein vielschichtiger Bericht, der das eigene Leben zum Anlass nimmt, um immer wieder auf den Ahnensog zu verweisen, dem wir alle unterliegen. Dieser Begriff steht hier für die unumstößliche Tatsache unserer christlich- abendländischen Prägung, in der die Autorin das mächtige Hindernis für die wahrhaftige Freiheit unserer Seelen und unseres realen Lebens sieht.
Ausgangsmotiv der Autorin für die Verfassung des Textes war der Schmerz, der ihr Leben begleitete und unterwanderte, sie solange peinigte, bis sie hinschaute auf den Moloch, der diesem Schmerz zugrunde liegt. Sie geht dabei in die volle Verantwortlichkeit, verharrt nicht in der Opferrolle, sondern zeigt mit offenem Herzen, dass es ungefährlich ist, die Wahrheit über das eigene Leben zu äußern. So erzählt sie zu den großen Themen des Lebens, wie Sexualität, Kinder, Kirche, Arbeit und Wohnen aus ihrem eigene Leben. Ihr Anliegen ist es, die eigene Verleugnung zu beenden, den Mund aufzumachen, sich als Frau ganz zu zeigen, den Wunsch nach Freiheit und Liebe nicht als esoterischen Unsinn abzutun. Bei aller Deutlichkeit und Schwere des Textes ist dieses Buch ein positiver Akt, da immer wieder die Ahnung, ja das Wissen von Wandlung in ihm aufleuchtet.
Der Bericht ist zugleich ein Stück Zeitgeschichte, und zwar der politischen und kulturellen Geschichte der Bundesrepublik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Die Autorin hat der Niederschrift bildnerische Arbeiten aus ihrem Oeuvre eingefügt. Es sind Aquarelle aus zwei unterschiedlichen Bildserien, Der Schmerz der Frauen und Der Schmerz des Erwachens. Die zeitlich vor der Niederschrift dieses Buches entstandenen Arbeiten sind dem Text nicht als direkte Illustrationen zugeordnet, sondern ihm wie eine Wellenbewegung beigemischt. Sie vertreten die wesentlichen Aspekte des Buches, den Schmerz, seine Bannung und seine mögliche Überwindung. Wie einen regelmäßigen, sich nahezu wiederholenden Basston hat die Autorin die Bilder in den Text gestreut, zum Anhalten, zur kurzen meditativen Atempause, um dann weiter zu lesen.